Entwicklung eines multifunktionalen, modularen Gebäudekonzepts

VDI-Wettbewerb Integrale Planung Wohnen 4.0

Standort

Hamburg

Leistungsphasen

1-2

Projektjahr

2017

Anzahl Entwurfsbeiträge

1

Fotos

Bernadette Horsch, Jannis Müller, Cong Doanh Lien, Christoph Steigerwald

Beim VDI-Wettbewerb Wohnen 4.0 haben Bernadette, Jannis, Doanh und Christoph einen Sonderpreis für ein besonders gelungenes Konzept zur technischen Gebäudeausrüstung (TGA) erhalten. Denn die Planung der TGA-Komponenten ist nicht zu unterschätzen. Das Technikkonzept für Heizung, Lüftung, Beleuchtung und Sanitär inkl. Lage und Verteilung von Versorgungsleitungen/-trassen musste definiert und im Sinne der Umnutzbarkeit abgestimmt werden. Die Sieger in dieser Kategorie stellen sich und ihr Konzept vor.

Hallo liebes Team, was ist denn Euer Erfolgsgeheimnis?

Wir denken, dass die Achtung vor den Ideen anderer der Grundstein für funktionierende Teamarbeit ist. Verschiedene Ideen aus der Perspektive anderer zu hören, beschleunigt den Entwicklungsprozess des Projektes und schürt die eigene Begeisterung an der Sache. Vielleicht sind wir aber auch einfach zufällig ein harmonierendes Team…

Gab es denn beim Wettbewerb für Euch auch eine besondere Herausforderung?

Die Aufgabenstellung ließ etwas Spielraum zu. Anforderungen an das Gebäude und die Technik mussten aus dem Begriff Wohnen 4.0 abgeleitet werden. Besonders am Anfang war Mut zu eigenen Entscheidungen notwendig. Das modulare Bauen kann bei hohen Vorfertigungsgraden die Flexibilität bei der Umnutzung von Gebäuden einschränken. Doch der Spagat zwischen Flexibilität, Modularem Bauen und Integration der Technik in die Architektur, ist uns durch teilweise Modularisierung ganz gut gelungen.

Was nehmt Ihr aus eurer Arbeit für Euch aus beruflicher und auch persönlicher Sicht mit?

Stets frech aber natürlich bleiben. Wer offen die Begeisterung an einer Sache zeigt, schafft neue Perspektiven für andere und belebt sein Umfeld…Und natürlich müssen Erfolge gemeinsam gefeiert werden!

Das stimmt! Kommen wir nun zu eurem Konzept mit dem ihr die Jury des Wettbewerbs Wohnen 4.0 überzeugen konntet…Was macht es aus?

Im Vorfeld der Planung haben wir uns natürlich viele Gedanken zur Nutzung des Gebäudes gemacht. Wachsende Vernetzung und Digitalisierung in der modernen Arbeitswelt erzeugen einen Trend in Richtung Homeoffice, denn viele Aufgaben können und wollen von Angestellten zuhause bearbeitet werden. Eine Anlage zur Belüftung ist daher aufgrund der dichten Gebäudehülle für dieses Gebäude sehr sinnvoll um ein gesundes und angenehmes Arbeitsklima für wichtige Konzentrationsperioden zu schaffen. Im Kern unseres Energiekonzepts steht ein Eisspeicher. Überschüssige, elektrische Energie aus einer großflächigen PV-Anlage soll mittels Wärmepumpen zur Einfrierung des Speichers verwendet werden. Dadurch kann der erzeugte Strom auch wirklich vor Ort verwendet werden und die sommerliche Kühlung der Wohnanlagen und Büros wird bei sehr geringem Endenergiebedarf möglich. Die Abwärme aus dem Speicher kann anteilig zur Trinkwassererwärmung verwendet werden. Mit seinem Durchmesser von ca. sieben Metern und einer Höhe von drei Metern, umfasst das Volumen, des im Erdreich vergrabenen Speichers, 120 Kubikmeter. Für die sonnenlosen Tage stehen BHKW sowie Pelletkessel für die Spitzenlasten in der Heizperiode zur Verfügung. Für die Bewohner des Hauses soll gegen eine im Mietpreis enthaltene Pauschale ein Fuhrpark mit Elektroautos in der Tiefgarage bereitstehen. Die Ladung der Autos kann je nach Bedarf über Solarstrom oder BHKW (wenn rentabel) erfolgen.